Reto Bärtsch bei der chemischen Untersuchung des Faulschlamms.

Revision Rührwerk und Sandentnahme aus dem Faulraum

Die bestehenden zwei Faultürme der ARA Höfe wurden 1968 erstellt und zusammen mit der ersten ARA am 3. Mai 1969 in Betrieb genommen. Vor ca. 15 Jahren wurde der Faul-und der Stapelraum das letzte Mal entleert, um die Betonbeschichtung zu erneuern und den Sand daraus zu entfernen.

Sand im «Getriebe» verschlechtert die Wirtschaftlichkeit von Fäulnisprozessen
Sand, welcher sich nicht vollständig im Sandfang absetzt, gelangt zusammen mit dem Primärschlamm in den Faulraum. Dort setzte er sich am Boden des Faulturmes ab und befüllt im Laufe der Zeit den Faulraum. Die zunehmende Sandmenge vermindert das Volumen für den eigentlichen Faulungsprozess, der organisches Material in Klärgas und Wasser umwandelt.
Beim Faulungsprozess entstehen auch anorganische Produkte, die im Faulraum zurückbleiben. Um wieder genügend Volumen für den Faulungsprozess zu gewinnen, beschloss der Abwasserverband Höfe (AVH), den Sand in diesem Geschäftsjahr aus dem Faulraum zu entnehmen. Im gleichen Arbeitsschritt kann auch die Welle des Rührwerkes ausgetauscht werden, so dass die Standzeit des Faulraumes möglichst kurz gehalten werden kann. Wenn der Faulprozess unterbrochen ist, kann kein Klärgas produziert werden und somit in den Blockheizkraftwerken auch keine Wärme und kein Strom entstehen.
Diese Aktion ist dafür verantwortlich, dass der Voranschlag für das Geschäftsjahr 2018/2019 deutlich höher ausfiel als in den vergangenen Jahren. Der Hauptgrund liegt an der bestehenden 50-jährigen Schlammbehandlung auf der ARA Höfe. Vor 50 Jahren war es noch nicht üblich, die Verfahrensschritte redundant zu bauen, deshalb entstehen jetzt hohe Kosten für den Unterhalt, weil aufwändige Provisorien erstellt werden müssen, welche mit zwei gleichwertigen Faulräumen hinfällig würde.
Um die Ausserbetriebnahme des Faulraumes möglichst kurz zu halten, wird der Sand mittels einer Taucherunternehmung aus Österreich entnommen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass der Faulturm nicht entleert werden muss und somit die Betonbeschichtung nicht austrocknet und keinen Schaden nehmen kann.
In naher Zukunft wird sich der Abwasserverband Höfe zur Erneuerung der Schlammbehandlung äussern.